Wilt 1 - Puppenmord by Tom Sharpe

Wilt 1 - Puppenmord by Tom Sharpe

Autor:Tom Sharpe
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 3548202020
veröffentlicht: 2013-12-08T02:00:00+00:00


»Ich sage Ihnen eins«, sagte Sergeant Yates zu Inspektor Flint, als der um sieben am Morgen zum Dienst kam. »Der Kerl ist 'ne harte Nuß. Wenn Sie mir nicht gesagt hätten, daß er kein Vorstrafenregister hat, dann hätte ich schwören können, er war ein ganz alter Hase und ein raffinierter dazu. Sind Sie sicher, daß in der Zentralkartei nichts über ihn vorliegt?« Inspektor Flint schüttelte den Kopf.

»Hat er noch nicht angefangen, nach seinem Anwalt zu schreien?«

»Keinen Muckser. Ich sage Ihnen, entweder hat er 'n irren Zacken weg, oder er hat das schon öfter mitgemacht.«

Und das hatte Wilt. Tag für Tag, Jahr für Jahr. Bei Gasinstallateuren I und Druckern III, bei den für einen Tag in der Woche die Schulbank drückenden Autoschlossern und bei Fleisch II. Zehn Jahre lang hatte er vor Klassen gestanden und belanglose Fragen beantwortet, hatte darüber diskutiert, warum Piggys praktische Lebenseinstellung besser als Jacks Dummheit und Pangloss' Optimismus so unbefriedigend sei, warum Orwell diesen verdammten Elefanten nicht habe abschießen oder den Mann da nicht aufhängen wollen, und die ganze Zeit hatte er Versuche abzuwehren, ihn in irgendeine Falle zu locken oder so weit zu bringen wie den armen alten Pinkerton, als ersieh im Auto vergaste. Im Vergleich zu Maurer IV waren Sergeant Yates und Inspektor Flint das reine Kinderspiel. Wenn sie ihn bloß ein bißchen schlafen ließen, würde er schon weiter seine Haken um sie schlagen.

»Einmal dachte ich, ich hätte ihn«, erzählte Yates Inspektor Flint, als sie sich im Flur berieten. »Ich hatte ihn auf Zähne festgenagelt.«

»Zähne?« sagte der Inspektor.

»Ich erklärte ihm gerade, daß wir Leichen jederzeit anhand ihres Zahnbildes identifizieren könnten, und da gab er beinahe zu, sie wäre tot. Aber dann ist er mir wieder entschlüpft.«

»Zähne, ach? Das ist ja interessant. Ich werde das Verhör in dieser Richtung fortsetzen. Da ist vielleicht sein schwacher Punkt.«

»Viel Glück«, sagte der Sergeant. »Ich zische ins Bett.«



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